Auf einmal ging es ganz schnell. Kaum wurden die Teile geliefert, hat sich auch schon ein "Handwerker" auf der Aufbau Plattform von IKEA Task Rabbit gemeldet. Ich hab im Vorwege viel schlechtes von Task Rabbit gehört, aber zum einen sind die Deutschen in Kritik vergeben recht motiviert aber für das loben, hat man dann doch selten Zeit. Zum anderen war Task Rabbit allein schon wegen der Garantie alternativlos.
Mein Handwerke war ein Vollprofi und baut schon seit Jahren IKEA Möbel auf und das hat man gemerkt. Er kam mit seinem Kollegen superpünktlich und die beiden haben sich wortlos verstanden. Der eine baut den Korpus auf, der andere kümmert sich um die Schubladen.
Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie die Schrankelemente zusammengebaut wurden.
Für die Rückwand hatten sie nen Akku-Tacker.
Parallel ging es an die Schubladen.
Insgesamt habe ich dreizehn Schubladen, acht Ausziehkörbe, zwei Gaderobenstangen inkl. Leuchten und paar Regalböden.
Am Ende wurden die Türen eingebaut.
Und keine zwei Stunden später, stand der Schrank.
Ich hätte dafür mindestens einen vollen Tag gebraucht und hätte bestimmt etwas kaputt gemacht oder falsch eingebaut.
Ich hab dann noch dickes Trinkgeld gegeben und war echt superglücklich, dass fast alles hingehauen hat. Drei Ansatzpunkte der Kritik gab es letztendlich dann aber doch.
Zum einen fehlten vier Schienen für die Ausziehkörbe. Die hab ich immer noch nicht. Die muss ich bestellen oder halt vor Ort einkaufen und einbauen.
Dann waren die obersten Regalbretter ein Tick zu hoch. Die hab ich inzwischen runtergesetzt, genau wie die Garderobenstangen. Das weiss man vorher einfach nicht.
Was aber wirklich Mist ist, die rechte Tür stößt gegen die Wand und man muss sie ganz öffen, damit man die Schubladen öffnen kann. Hier hätte der Schrank paar Zentimeter Abstand zur Wand gebraucht.
Trotz allem, war das der ganz große Schritt für das Wohnung 2.0 Projekt. Jetzt wird umgeräumt und dann wird das alte Ivar Regal entsorgt. Aber jetzt kommt erstmal Urlaub.
Die Lieferung hat echt Geld gekostet und ging superschnell. Ich glaub ich hab 100 oder 120 Euro bezahlt, aber wenn man im vierten Stock Altbau wohnt, der weiss, dass das gut investiertes Geld ist. Alles war perfekt. Lieferung war pünktlich, haben vorher angerufen und waren auch relativ vorsichtig. Mir taten die Jungs leid, das waren Raucher und die waren danach völlig fertig. Die mussten noch auf zwei Kollegen warten, damit alles zügig geht. Am Ende haben die nur 45 Minute gebraucht und der Stapel sieht kleiner aus, als es wirklich war.
Natürlich hab ich Trinkgeld gegeben. Es gab auch zwei Lieferungen, da IKEA Lübeck nicht alles vorrätig hatte, mussten auch Teile aus dem Zentrallager kommen. Das kam drei Tage später.
Nach vielen Überlegungen, sollte das immer noch schöne Kaminrot raus und wurde durch ein helles grau ersetzt. Ich musste mich beeilen, da der Schrank schon bestellt war und die Lieferung am nächsten Tag kommen sollte.
Nach dem abnehmen der Steckdosen und der Lichtschalter und dem Abkleben der Boxen und der Holzleistten konnte es losgehen.
Ich musste alles zweimal streichen, da die Deckkraft zu schwach bzw. das Kaminrot doch zu stark war. Ging jedoch sehr schnell.
Am Ende ging alles schneller als gedacht. Die linke Wand hab ich dann auch noch mit Altweiss gestrichen, aber das Fotos war überflüssig. Man sieht keinen Fortschritt, wenn man "nur" überstreicht.
So einen Schrank zu bestellen, ist nicht so leicht, wie man denkt. Ich habe mir als erstes eine Liste erstellt mit den Sachen, die in den Schrank sollen und hab diese dann den Elementen zugeordnet. Danach hab ich noch überlegt, ob das Schubladen, Drahtkörbe oder einfach Regale sein sollen. Schubladen gehen aber nur bis Bauchhöhe, da man sonst nicht reinschauen kann :-) Später hat sich aber herausgestellt, dass das nur grob hinhaut. Der neue Schrank ist etwas kleiner, da die Schienen der Körbe und Schubladen, doch relativ viel Platz kosten und ich auch zwei Plätze für Jacken/Hemden geplant habe.
Danach hab ich das dann im IKEA Pax online Planer entworfen. Das hat relativ gut geklappt, doch es gab ein paar kleine Problemchen. Zum einen konnte ich mir die Türen und Griffe nicht recht gut vorstellen, zum anderen gab es bei der Beleuchtung paar Fragen und auch die Bestellung inkl. Aufbau, war mir unklar.
Ich bin daher dann noch zu IKEA gefahren und hab die restlichen Fragen geklärt und die Bestellung inklusive Aufbau bestellt. Lieferung und Aufbau hat IKEA inzwischen outgesourced und das läuft über Task Rabbit. Davon hört man viel gutes und schlechtes aber es war dank Garantie alternativlos.
Für den mittleren Spiegelbereich, gab es keine 75cm Tür, daher musste ich ne Doppeltür nehmen oder die Symmetrie wäre weg gewesen. Einen Tod musst du halt sterben :-)
Als damals im Jahr 2009 mein IVAR Regal gebaut habe, wollte ich drei Jahre später den Wohnzimmerschrank kaufen. Jetzt sind aus den drei Jahren ganze 13 Jahre geworden. Unglaublich wie lange sich Provisorien halten können und wenn ein externer Besuch das nicht anspricht, bemerkt man das auch gar nicht mehr.
Als ich damals die Gardinenstange angebaut habe, hab ich schon geflucht. Beim Abbau war es nicht viel besser. Ich hab versucht im Internet eine Aufbauanleitung zu finden, damit hab ich herausgefunden, dass man die Vorhänge einfach ausklippen kann. Das war einfach.
Danach musste ich irgendwie die Deckenstange abschrauben, ohne das sie mit einem riesigen Rutsch auf den Boden knallt. Ich wusste nicht mehr, ob ich sie in einem Stück damals angeschraubt habe und falls ja, wie ich das geschafft habe.
Ich habe dann auf beiden Seiten die Enden gelockert und habe dann Drahtschlingen gebaut zum einhängen.
Danach war es relativ einfach, alles abzubauen ohne das irgendwas runterkracht.
Ich hab dann alles zusammengepackt und in eine Kiste gestellt und versuche es auf Facebook/Ebay zu verkaufen. Der ganze Abbau hat mich über zwei Stunden gekostet....unglaublich.
Gleich vorweg, ich weiss natürlich nicht, ob das richtig gemacht habe, aber vielleicht helfen meine Erfahrungen, dem einen oder anderem. Mein Holzboden ist vorbehandelter Pitch Pine Vollholzdielenboden. Ich habe den vor 13 Jahren also im Februar 2009 verlegt und jetzt öle ich ihn zum ersten mal, was bestimmt reichlich spät ist. Den vorderen Bereich hab ich schon vor sechs Jahren geölt, was ich gerade bei der eigenen Recherche bemerkt habe. Die Zeit vergeht echt wie im Flug.
Wie man eine Boden ölt, hab ich natürlich vorher auf YouTube recherchiert. Da gibt es zig Anleitungen und Tipps und man muss schon etwas Glück haben, damit man das richtige Video findet. Ich vermute jedoch, dass alle Videos ungefähr zum gleichen Ergebnis führen.
Fast alle Videos zeigen eigentlich nicht die Wirklichkeit, sondern gehen von idealen Zuständen aus. Ich hab es zum Beispiel nicht hinbekommen den ganzen Boden freizuräumen und ich habe es auch nicht geschafft eine Poliermaschine in den vierten Stock vom Altbau zu schleppen. Ich glaube mit genug Erfahrung kann man wirklich einen großen Raum auch in einem Rutsch ölen. Das Problem sind jedoch die Ecken und Kanten. Mein Hartöl war z.B. nicht so schön flüssig (ich glaube mein erster Kanister war auch ein Produktionsfehler aber woher soll man das wissen. Das Öl war sehr harzig und liess sich kaum verteilen).
Da zweite ist, dass man nach dem ersten Verteilen das überflüssige Öl rechtzeitig abzieht. Entweder mit einem fuselfreien Tuch oder ich hab einfach Küchenpapier genommen. WICHTIG: Man muss da später auch rankommen. Ich konnte daher nie mehr als 2 Meter ölen, da ich sonst den vorderen Bereich nicht abziehen konnte, ohne den geölten Bereich zu betreten. Natürlich kann man auch die Fussabtritte wegpolieren, was eine andere Strategie ist.
Auch bei den Kanten wäre ich sehr vorsichtig. So wie in dem Video hat das bei mir nicht geklappt, ich habe alle Fussleisten abgekleppt, da sonst Ölspuren vorhanden waren. Keine Ahnung wie er das gemact hat. Trotzdem haben bei am rand immer Öl gefehlt und ich musste dort nachbessern, was man eh an jeder Kante, jedem Rohr oder Kabel machen muss.
Meine Ausrüstung hab ich für billig Geld bei Rossmann/DM gekauft. Ein paar Tücher, ein klappbarer Schrubber mit Pad und ein paar einzelne Pads.
Als Öl hat mir mein Holzhändler damals das Hartöl von Faxe bei einer ersten Ölung empfohlen. Danach kann man wohl Ölseife oder ähnliches leichteres Öl nehmen. Ob das am Ende schlau bzw. richtig war, weiss ich nicht. Mein Boden sah aber danach eher wie lackiert aus und ich hatte eine richtige glänzende Schutzschicht drauf. Einmal angefangen, musste ich dann weitermachen. Inzwischen finde ich den Look aber sehr gut und hab auch das Gefühl, dass das die richtige Entscheidung war.
Das erste Öl von Faxe war unglaublich zähflüssig. Ich vermute, dass war ein Montagsprodukt und ich hatte mich vor sechs Jahren richtig schwer getan, dass zu verarbeiten. Beim zweiten Kanister ging alles extrem leichter und ich konnte auch größere Flächen z.B. 2*5 Meter relativ schnell bearbeiten.
Mein größtes Problem war die Logistik. Bei mir sah der Vorgang ungefähr so aus:
Fläche frei räumen
Fläche mit Spezialreiniger und Schrubber einmal porentief reinigen
Fläche mit klarem heissen Wasser reinigen
Fläche ein zweites mal mit Spezialreiniger und Schrubber porentief reinigen
Fläche ein zweites mal mit klarem heissem Wasser reinigen. Dabei habe ich das Wasser nach ca 6 qm neu gemacht, weil mein Boden so dreckig war.
Ich hab dann 4-6 Stunden gewartet bis der Boden wieder durchgetrocknet war und hab dann erst mit dem ölen begonnen
Eine Fläche ölen, wo ich mit dem Schrubber oder per Hand auch später überall noch rankommen kann, damit ich überflüssiges Öl noch verreiben oder abwischen kann. Manchmal bilden sich auch erst nach 10 Minuten kleine Ölflecken oder man hat was übersehen
ca 24 Stunden warten damit das Öl trocken ist, man kann auch schon nach 12 Stunden was machen, merkt man selbst
ein zweits mal die Fläche punktuell nachölen. Ich habe aber meist alles nachgeölt, da ich die Flecken gar nicht genau sehen konnte.
Noch einmal 24 Stunden warten und dann erst Möbel drauf stellen
Wahrscheinlich hab da etwas übertrieben, aber ich wollte einmal zeigen, wie lange das bei mir gedauert hat. Zum absperren der geölten Flächen hab ich Zollstöcke verwendet, damit ich das später noch weiss. Den ganzen Boden werde ich wohl nie wieder ölen. Ich denke, die Bereiche unter den Möbeln bleiben gut und meine Trittbereiche, werde ich zukünftig punktuell nachbessern und in 25 Jahren zieh ich aus ;-)
Das letzte Drittel des Bodens ist jetzt dran. Langsam kommt Routine in das Arbeiten und ich hab mich entschieden, das Öl diesmal nicht per Hand auf den Knien einzureiben, sondern mit dem Schruber und einem Pad zu verteilen. Insgesamt eine gute Idee, da man eine große Fläche schnell schafft. Allerdings muss man darauf achten, dass man nicht zu viel Öl nimmt, da sonst Ölflecken entstehen.
Hier sieht man noch einmal den vorher/nachher Unterschied. Das Holz war schon immer etwas stumpf aber vor allem dort, wo ich viel lang laufe, war der Boden schon richtig matt und fleckig gewoden.
Das ölen ging relativ schnell, ich musste aber am übernächsten Tag trotzdem noch ein zweites mal auf den Knien rübergehen, da ich an zu vielen Stellen, zu wenig Öl aufgetragen hatte. Das ölen ksotet richtig Zeit, denn die Trocknungszeit beträgt mindestens 24 Stunden. Also wenn der Bereich zweimal geölt werden muss, sind schnell 3-4 Tage vorbei.
Aus logistischen Gründen (irgendwo musste ich lang laufen und ich kann maximal 3 Bretter überspringen) musste ich in der Mitte noch en Lücke lassen, die ich dann noch einmal extra in zwei Etappen geölt habe.
Und hier das letzte Stück vom Boden, wo ich das zweite Mal geölt hatte. Die Zollstöcke haben mir geholfen, den Bereich kennzuzeichnen, damit ich da später nicht drauf trete. Nach einer Stunde sieht man nämlich nicht, wo man geölt hat, aber Fussabdrücke sieht man teilweise noch nach 8 Stunden.
Jetzt ist der große Meilenstein Boden ölen Vergangenheit und der neue Schrank kann kommen, aber vorher stehen noch Malerarbeiten an.