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Montag, 6. November 2023

Der Epoxidharztisch Teil 7 - Die Tischplatte ist fertig gegossen

 Endlich konnten wir einen Termin finden, damit ich die Platte sehen kann und wir die nächsten Schritte besprechen können. Das Harz ist gegossen und ausgetrocknet. Jetzt kann man nichts mehr ändern, aber warum auch? Sie sieht wunderschön aus 😍


Man kann etwas erahnen, wie sie später aussehen wird, wenn man die Platte feucht abwischt. 


Ich bin wirklich absolut begeistert und finde, dass wir alles richtig gemacht haben. Beim genauen hinsehen, kann man die glitzernden Pigmente sehen. 


Jetzt müssen wir die Phasen und Rundungen besprechen. Für die Ecken haben wir uns auf einen 50mm Radius geeinigt. 


Bei der Phase am Tisch, weiss ich das Maß nicht mehr, aber es war relativ klein. Die Phase haben wir oben und unten gemacht. Jetzt wurde es aber noch einmal kompliziert, denn wir müssen die Streben so anpassen, dass sie das Epoxidharz nicht verdecken. Überall wo man durch den Tisch schauen kann, darf natürlich keine Strebe zu sehen sein.  


Was sich zuerst simpel anhört wird doch noch aufwendiger werden. Aber dazu mehr im nächsten Teil.



























Der Epoxidharztisch Teil 6 - Die Tischplatte

Jetzt konnten wir endlich die finalen Maße der Tischplatte festlegen aber es gab noch mehr zur Diskussion als nur die Außenmaße. 

Die Platte ist inzwischen getrocknet und gehobelt. Sie sieht richtig toll aus und ich hab mich wie ein kleines Kind darüber gefreut und über jedes Loch, jede Wurzel und jede Maserung gestreichelt.


Die Platte besteht aus drei Einzelstücken und wir haben sie etwas arrangiert damit die Lücken breit genug um genug Licht durchzulassen, aber auch so, dass es wie ein Stück aussieht. Auch sollte es nicht zu viel Verschnitt geben. Mit dem Holzbalken haben wir die Außenkante des Tischs festgelegt.


Einige Kanten wurden schon mit Harz vorbehandelt, damit dort später keine Luft austritt. Das sind die kleinen Kniffe, für die man Erfahrung benötigt.


Die Außenkante ist zwar geschliffen aber noch ohne Harz. Hier kann man schon die Schönheit des Holzes erahnen, aber das wird nach dem ölen noch viel besser. 


Als nächstes wird gegossen. Ich bin wirklich aufgeregt, ob das alles auch gut geht. Immerhin sind das gut 35 Liter Epoxidharz, die da vergossen werden.




Der Epoxidharztisch Teil 5 - Die Größe

Am Anfang gab es die Überlegung von einem ausziehbaren bzw. erweiterbaren Tisch mit Ansteckplatten. Ich wollte zuerst einen relativ kleinen Grundtisch haben, der sich dann erweitern lässt, also 140*80 plus zweimal 30cm so dass ich am Ende 200*80 cm hätte. Das hat sich dann aber aus mehreren Gründen geändert.


Zuerst hab ich mir einen provisorischen Tisch aus einer alten Europalette gezimmert. Das war eigentlich nur eine schnelle Übergangslösung für meinen Geburtstag, damit ich Platz für Getränke, Essen und Geschenke hatte. Außerdem wollte ich mal das Gefühl entwickeln, was so ein Tisch an der Stelle für mich bedeuten würde und Hola, das war ne echt gute Idee.


Da die Bretter aber zu kurz waren, hab ich die Bretter provisorisch etwas erweitert und die Ansteckplatte einmal drauf gelegt. 


Das Gestell ist zwar "nur" 110cm lang, aber die Kurbeln ragen erheblich weiter in den Raum. Das kann man gut in dieser Aufnahme sehen. 


Es machte also gar keinen Sinn, den Tisch auf 140cm zu kürzen, da er mir Kurbeln schon 150cm lang war und aus optischen Gründen sollte die Platte auch etwas länger als die Kurbeln sein.


Dann wäre die Grundplatte aber mindesten 160cm gewesen und jede Ansteckplatte nur 20cm. Dafür war der Aufwand zu hoch und auch die Olivenholzplatte war keine zwei Meter sondern nur 180cm. Dazu kam auch, dass wir keinen Platz für die Ansteckplatten hatten und der Schnitt auch einen Spalt erzeugt hätte usw. 

Lange Rede kurzer Sinn, wir haben die Idee der Ansteckplatten verworfen und den Tisch auf 175*85 cm geplant. 



 

Der Epoxidharztisch Teil 4 - Das Epoxid

Irgendwann muss man sich entscheiden. Es gibt sicherlich tausende Möglichkeiten mit dem Epoxidharz ein wundervolles Konzept zu erstellen. Man kann Farben nehmen, Erinnerungsstücke reinlegen, LED Lichter einbauen und natürlich kann man auch feinen Glitzer reinstreuen. 

Ganz am Anfang wollte ich LEDs haben und fette Farben aber wie schon geschrieben, hab ich mich später für das Holz als Highlight entschieden und damit für transparentes Epoxidharz. Aus meiner Lebenserfahrung weiss ich auch, man sollte nicht zu viel machen, sondern eins und das dann vernünftig. Eine zweite Erfahrung sagt aber auch, dass die Accessoires den kleinen aber feinen Unterschied machen.  


Das sind Farben bzw. die Pigmente für das Harz, womit mein Tischler die besten Erfahrungen gemacht hat. Wir hatten bei dem Tisch auch nur einen Versuch, also keine Experimente und ein klares Konzept sollte schon da sein. 


Wir haben dann ca 16 Probewürfel gegossen mit verschiedenen Farbtönen und verschiedenen Pigmenten. Die dunklen Würfeln waren sehr schnell draußen und wurden auch gar nicht fotografiert.


Die Probewürfel haben natürlich bei jedem Hintergrund und Licht anders gewirkt.


Mein Tischler hat von ganz klarem Epoxidharz auch abgeraten. Man sieht sofort jeden Kratzer und jedes Staubkorn. Man kennt das von Glastischen. 


Am Ende haben wir uns für die linke Lösung entschieden, also einen ganz leichten Grauton mit wenig Pigmenten und Kupferbrauner Farbe. Auch hier sollte die Farbe vom Holz im Mittelpunkt stehen und betont werden und keine Komplementärfarben für starken Kontrast gesetzt werden.

 

Freitag, 3. November 2023

Der Epoxidharztisch - Teil 3 Das Gestell

Das Tischgestell ist da 😊 Der Spediteur hat es brav auf den Bordstein gestellt und mir gerade mal geholfen, es von der Palette in Hausflur zu schieben. Jetzt warten 68 Stufen auf mich, um den ganzen Kram nach oben zu tragen, aber ich hatte Glück. Mein neuer Nachbar kam gerade an und wir haben die Teile gemeinsam hochgetragen.


Die Mittelstange mit dem megagroßen Maulschlüssel macht Eindruck und war das leichteste Teilstück.


Jeder Fuß wiegt ungefähr 25kg und es war nicht leicht zu tragen. Schickt sieht es aber aus.


Der Aufbau war relativ einfach und die großen Muttern haben beim festziehen richtig Spaß gemacht.


Die Wellen für die Zahnräder hätten gerne 1,5 cm länger sein können. Da hat die Imbussschraube nicht ganz in die Nut gepasst.  


Oben kamen dann noch die Träger für künftige Tischplatte. Das sollte später noch ein kleineres abr lösbares Problem werden. 


Fertig zusammengebaut und auf niedrigster Stufe, sah er dann so aus.


Und hochgekurbelt halt so. Jetzt wäre ne Tischplatte schön, aber das hat dann noch einmal etwas länger gedauert. 


Das lag aber mehr an den beschriebenen Zuständen. Jetzt musste das Holz noch trocknen und ich wollte erstmal in Urlaub. Danach sollte es weitergehen.

 



Donnerstag, 2. November 2023

Der Epoxidharztisch Teil 2 - Das Holz

Wo bekommt man cooles verwurzeltes Holz? Also, so rohe dicke Holzscheiben direkt aus dem Stamm geschnitten und am besten trocken gelagert? Das ist viel schwieriger als ich dachte. Man kann das googeln oder bei einem Holzhändler deines Vertrauens erfragen. Ganz am Ende gibt es auch den Baumarkt, der jedoch keine große Auswahl hat. 

Holzscheiben aus dem Stamm kriegt man relativ leicht, z.B. Buche, Douglasie oder Eiche. Bei Kirsche oder Walnuss wird es schon schwieriger, und die Königsdisziplin ist Olivenholz. Mein Tischler hat relativ schnell sehr schöne Eichenholzstücke besorgt.



Leider hat mein Gefühl zuerst ja, aber später nein gesagt. Da hatten wir aber schon gekauft und ich fühlte mich verpflichtet, sie dann auch zu nehmen, aber er meinte, ich solle auf mein Gefühl hören und er könne diese wunderschönen Platten immer noch für ein anderes Projekt nehmen. Also haben wir weitergesucht und die Preisunterschiede bei diesen Platten sind gewaltig. Wir hatten dann Glück und haben einen ganzen Olivenbaum in acht Scheiben bei Hohwacht in einer Halle entdeckt. Diese wurden in Kommission verkauft und kamen aus Bayern, und wir hatten noch eine freie Auswahl.


Das Problem bei Olivenholz ist meist, dass die Platten zu klein bzw. zu kurz sind. Wir brauchten 180*100 cm und das findet man sehr selten. 


Am Ende kamen nur vier Platten zur Wahl wovon zwei in die engere Auswahl kam. Wir haben davon eigentlich die schlechtere genommen, da wir bei der guten zu viel Verschnitt gehabt hätten und das wollten wir dem schönen Holz nicht antun. 


Unser Stück bestand eigentlich aus drei Einzelstücken, die wir später noch etwas verschieben konnten und dadurch variabler waren. Außerdem konnten wir größere Lücken für Licht lassen und so das Holz mehr zur Geltung bringen. 


Damit wurde auch unser Konzept immer klarer. Wir wollten das schöne Holz in den Mittelpunkt rücken und nicht das Epoxidharz. Also kein farbiges Epoxidharz, sondern eine transparente Lösung, damit man die Baumkanten, die Löcher und die Verwachsungen sehen kann. 

Jetzt musste das Holz aber erstmal trocknen. Dafür musste mein Tischler erstmal eine Trocknungsanlage bauen, was sowieso auf seinem Plan stand (bisher hat er es bei einem Kollegen trocknen lassen). Trotzdem dauert so etwas Wochen statt Jahre ohne Trocknungsanlage. Aber wir hatten keinen Zeitdruck. Mein Tischler ist dann 8 Wochen in Urlaub gefahren und ich sollte das Gestell in der Zeit bestellen. Fortsetzung folgt...










 

Mittwoch, 1. November 2023

Der Traum von einem Epoxidharztisch - Teil 1

Ich hab ewig überlegt, ob ich mir einen Esstisch leisten sollte. Als überzeugter Junggeselle in der nahezu perfekten Single Wohnung (man kann aber auch sehr schöne Zeiten zu Zweit hier verbringen😊 ), braucht man fast keinen großen Esstisch. Aber manchmal hab ich den Tisch dann doch vermisst, gerade in letzter Zeit, wo ich etwas mit Kochen und Backen angefangen habe oder auch mal Platz für ein Puzzle brauch oder einfach für Besuch bei einem schönen Glas Wein.

Vor allem habe ich bemerkt, dass ich den Platz vor der Küche eigentlich gar nicht nutze. Da steht nichts aber irgendwie, kann ich da auch nichts hinstellen. Ein Tisch wäre eigentlich perfekt aber was für einer? Nach langem überlegen reifte mein Gedanke und ich wollte einen ausziehbaren höhenverstellbaren Tisch, der aber ein Hingucker sein sollte. Endlich mal ein echtes Unikat, denn ich werde mir wohl niemals mehr einen zweiten Esstisch kaufen und daher diesen Tisch bis zu meinem Lebensabend benutzen. 

Ich wollte einen 70cm hohen Tisch haben, da ich ja etwas kleiner bin und wenn ich schon so ein Projekt angehe, dann sollte es auch nahezu perfekt werden und keine Kompromisslösung sein. Ich hatte nach vielen endlosen Recherchen, nichts gefunden, was meinen Vorstellungen nahe kam. Langsam fasste ich den Entschluss und wollte eine Maßanfertigung beauftragen oder halt selber bauen. Aber so einen Tisch selber bauen und das ohne Erfahrung und ohne passende Werkstatt, war quasi unmöglich. Schuster bleib bei deinen Leisten

Ich hatte mich recht schnell in ein höhenverstellbares Gußeisen Tischgestell verliebt, was sowohl preislich aber vor allem in den Maßen perfekt passte. Nur ein großen Nachteil hatte es, es war ein Tick zu hoch. 

Zu dem Tisch brauchte ich ne Platte, die für mich etwas kleiner, aber bei Besuch erweiterbar sein sollte. Diese sollte aus Epoxidharz sein mit coolem verwurzelten Holz. Im Netz findet man zig Varianten und auf YouTube endlose Tutorials.




Entweder mit geraden Kanten und durchsichtig, oder


mit gebrochener Baumkante und gefülltem Epoxidharz. 

Aber ich habe keinen Tisch mit Ausziehfunktion gefunden und höhenverstellbare gab es auch nicht und meist waren die Tischplatten zu breit, wenn die Länge stimmte. Es war wie verhext. Auf dem Markt gab es das einfach nicht, was ich brauchte. Daher hatte ich die Idee dann irgendwann aufgegeben, doch der liebe Gott meinte es gut mir 😇

Ich war dann soweit und wollte gerade einen guten Freund von einem Freund mit dem Tisch beauftragen als ich Abends die Geschichte bei einem Bier einem anderen Freund erzählte und was soll ich sagen, der kannte jemanden aus Lübeck, der Epoxidharztische selber baut und sich damit selbständig gemacht hat. Und so begann die Geschichte...
 

Dienstag, 31. Oktober 2023

Das Fachwerk ist mal wieder fertig :-)

Wir schreiben das Jahr 2009 und mein schönes Fachwerk wurde gebaut bzw. so umgebaut, wie es heute ist. Der Mittelbalken wurde rausgenommen und zwei optische Querbalken wurden eingesetzt. 


Sechs Jahre später hab ich dann beschlossen noch zwei Querbalken einzusetzen, aber ich hatte nicht das passende Holz und daher wurde es nur einer und der war leider nicht 12*12 sondern nur 10*12 und das hat mich natürlich gestört.


Ich hab dann noch einmal versucht, alte 12er Balken zu finden, aber immer wieder waren es nur 10er Balken und ich brauchte aber 12er. Jetzt hab ich aber, durch mein neues Esstisch-Projekt, einen Tischler gefunden, der noch 12er Balken rumliegen hatte und daher konnte ich nach 14!!! Jahren endlich das Fachwerk finalisieren. Obwohl fertig wird man eigentlich nie ;-)

Ich hab jetzt zwei neue Balken eingesetzt. Hier sieht man den alten oben, der nur 10 cm hoch ist und darunter schon eingesetzt aber noch nicht geölt, der neue 12er Balken mit historischen Abbundzeichen.


Ich hab die neue Balken dann mit Hartöl angestrichen, damit der dunkle Ton und die Maserung besser hervorkommt. Die Befestigung war wie beim alten Balken mit eingefrästen Spuren und im Hauptbalken haben wir kleine Pins reingehauen. Damit kann man die Balken immer wieder entfernen und man braucht vor allem keine langen Schrauben oder muss durch die Balken Bohren.


Das Ergebnis ist echt schön geworden, finde ich und meine Whisky Sammlung macht sich dort auch ziemlich gut. Zuerst die Wandseite mit der Steintapete, 


und dann die Kaminseite. 


Irgendwann in den nächsten Jahrzehnten wird der Whisky sicherlich auch alle werden und ich kann mir was neues ausdenken :-)